Sonntag, Juli 15, 2018 / Eingestellt von peter /

Deep Purple - In Rock(1970)Wir schreiben das Jahr 1970. Die Flower-Power-Ära befindet sich auf dem Höhepunkt. Mitten in diese Blumenkinder-Idylle lassen fünf Briten namens DEEP PURPLE, die in anderer Bandbesetzung zuvor eher psychedelische Töne angeschlagen haben, das bis dato härteste Album der Musikgeschichte krachen. Sein Name: "In rock". Ein Titel, der auf dem Cover (eine geniale Adaptation des U.S.-"Präsidentenberges" Mount Rushmore) sogar wörtlich genommen wird und den musikalischen Inhalt (die Geburtstunde des Hardrock) perfekt widerspiegelt. Daß dieser Felsen für die Ewigkeit geschaffen ist, zeigte sich unter anderem auch rund zwanzig Jahre nach seinem Erscheinen: Das allmächtige, über zehn Minuten dauernde "Child in time". Ich weiß nicht mehr, wie oft ich schon andächtig-ergriffen vor dem Player gekniet bin und dieses Meisterwerk in mich aufgesogen habe:


Die zarten Anfangstöne von Jon Lords Hammondorgel, die sich immer lauter zu Wort meldende Gitarre von Ritchie Blackmore und schließlich der gigantische Schlagabtausch dieser beiden Meister-Instrumentalisten. Und darüber thront ein Ian Gillan in Bestform, der zu Beginn beinahe zu flüstern scheint, sich aber nach und nach in extatische Raserei hineinsteigert. Doch nicht nur jenes traumhafte Opus, nein, jede einzelne Nummer auf "In rock" ist ein Meisterwerk für sich. Ob DEEP PURPLE nun bei "Bloodsucker" "Flight of the rat", "Hard lovin' man" oder dem bezeichnend betitelten Opener "Speed king" schnell und aggressiv zu Werke gehen oder bei "Into the fire" und "Living wreck" ihre Leidenschaft für den guten alten Blues ausleben, es gibt immer nur eine Bezeichnung dafür: Grenzgenial! Dieses Urteil gilt auch ohne Einschränkung für die Aufmachung der 1995 erschienenen "25th anniversary edition".
Wertung:******(6)

1. Speed King
2. Bloodsucker
3. Child in Time
4. Flight of the Rat
5. Into the Fire
6. Living Wreck
7. Hard Lovin' Man

  Ian Gillan: Gesang
Ritchie Blackmore: Gitarre
Jon Lord: Keyboards/Hammond-Orgel
Roger Glover: Bass
Ian Paice: Schlagzeug

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