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Hamburg/November 2011 - Heroinsucht und Alkoholismus, Wahn und Depression, ewige Unruhe und pathologische Sehnsucht - das waren die großen Themen von Jackie Leven. Auf etlichen Alben griff er sie auf, spielte dazu Folk, Blues und Country-Gospel. Wer auf eines seiner Konzerte ging, der sah auf der Bühne einen Koloss von einem Mann - mit äußerst filigraner Stimme.
Mehr als zwei Dutzend Solo-Alben hat der am 18. Juni 1950 in Fife/Schottland geborene Leven herausgebracht, darunter ein Live-Album, das er in einem Gefängnis in Norwegen aufgenommen hatte. Die Idee des Knastalbums dürfte er von seinem großen Helden Johnny Cash übernommen haben. Leven ehrte die Country-Ikone, die zeitweise einen ähnlich selbstzerstörerischen Lebensstil pflegte, auch mit dem Tribut-Album "Elegy for Johnny Cash", das er 2005 veröffentlichte.
Sein letztes Album "Wayside Shrines and the Code of the Travelling Man" hatte Leven gerade erst im September herausgebracht - eine Sammlung von Songs über Krankheit, Halluzinationen und Tod, die er zum Teil in hiesigen Hotelzimmern aufgenommen hat.
In Deutschland hatte er treue Fans, regelmäßig tourte er durchs Land.
Begonnen hatte der Sohn eines Iren und einer Roma seine Karriere Ende der siebziger Jahre in der Punkband Doll By Doll, die vier reguläre Alben herausbrachte, bis sie sich wegen der damals üblichen Reibereien mit der Plattenfirma auflöste. Am Montag erlag Jackie Leven einem Krebsleiden. Er wurde 61 Jahre alt. (Der Spiegel)
Jackie Leven - Call Mother a lonely field
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